Martin Pollack erhält den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011

Für sein einprägsames und richtungweisendes Œuvre wird dem österreichischen Publizisten, Schriftsteller und Übersetzer Dr. Martin Pollack von einer international besetzten Jury der mit 15.000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für das Jahr 2011 zuerkannt.
In der Begründung der Jury heißt es, dass Pollack in seinen historischen Reportagen stets auch ein erhellendes Licht auf unsere Gegenwart wirft. Er fokussiert diese literarische Kunstform auf dem heiklen Grat zwischen Essayistik und Dokumentation mit seiner Empathie immer darauf, den namenlosen Opfern der Geschichte Name und Würde zuzuschreiben.
In seinem jüngsten, in diesem Jahr im Paul Zsolnay Verlag erschienenen Buch «Kaiser von Amerika» macht er die große Massenflucht der Juden, Polen und Ukrainer aus Galizien zu Beginn des vorigen Jahrhunderts kenntlich als Prototyp heutiger Migrationsströme mit ihrem Schlepper-Unwesen und Menschenhandel.

Dr. Martin Pollack, geboren 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, studierte in Wien und an verschiedenen jugoslawischen Universitäten Slawistik und Osteuropäische Geschichte. Er war Korrespondent des Spiegel in Wien und Warschau. Als Übersetzer aus dem Polnischen übertrug er unter anderem die Werke von Ryszard Kapuscinski, der 1994 als erster den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung erhielt, ins Deutsche. Martin Pollack lebt als freier Schriftsteller in Wien und im Burgenland.

Die Preisverleihung findet anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 16. März 2011 im Gewandhaus zu Leipzig statt.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, seit 1994 jährlich vergeben, zählt zu den wichtigen Literaturauszeichnungen in Deutschland. Das Preiskuratorium bilden der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. und die Leipziger Messe GmbH.

Ausführliche Informationen zum Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, den bisherigen Preisträgern, dem Kuratorium und der Jury finden Sie im Internet unter www.leipzig.de/buchpreis

Quellen:

  • Pressemeldung des Kulturamts der Stadt Leipzig als Geschäftsstelle des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung
  • Bild Copyright by Lukas Beck/Paul Zsolnay Verlag

Filmklassiker entdecken!Neue Filmreihe im Murnau-Filmtheater

Man muss nicht Quentin Tarantino sein, um in der Filmgeschichte fündig zu werden. Unter dem Titel »Filmklassiker entdecken!« startet die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung am 3. Dezember eine neue Filmreihe mit ausgewählten Filmen aus ihren Beständen. Sie beginnt mit der Komödie GLÜCKSKINDER (DE 1936), die Hollywoods Kult-Regisseur zu seinen Lieblingen zählt. Tarantino hätte seine Freude am Programm zum Auftakt der Filmreihe: Auf die GLÜCKSKINDER um 18 Uhr folgen die INGLOURIOUS BASTERDS um 20 Uhr im Murnau-Filmtheater (Deutsches Filmhaus, Wiesbaden).

»Filmklassiker entdecken! Aus den Beständen der Murnau-Stiftung« wurde von Filmwissenschaftler Harald Mühlbeyer zusammengestellt, der in die Veranstaltungen einführen wird. Bis Juli 2011 werden in der Reihe insgesamt acht Filme gezeigt. Die Musikfilme, Komödien und Melodramen zeichnen sich durch ihre filmische und handwerkliche Qualität aus, die den Vergleich mit dem zeitgenössischen Hollywoodkino sucht. In der Reihe laufen GLÜCKSKINDER (1936, Regie: Paul Martin), SIEBEN OHRFEIGEN (1937, Paul Martin), OPFERGANG (1944, Veit Harlan), SERGEANT BERRY (1938, Herbert Selpin), CAPRICCIO (1938, Karl Ritter), PETER VOSS, DER MILLIONENDIEB (1945, Karl Anton), WIR MACHEN MUSIK (1942, Helmut Käutner) und ROMANZE IN MOLL (1943, Helmut Käutner). Auf der Kinoleinwand zu sehen sind die großen Filmstars der Zeit: Willy Fritsch, Lilian Harvey, Hans Albers und Marianne Hoppe.

»Die neue Filmreihe will auf acht qualitativ hochwertige Filmproduktionen aus den Jahren zwischen 1933 und 1945 aufmerksam machen. Filme, die es verdient haben, dem Vergessen entrissen zu werden und die darauf warten, als Klassiker (wieder)entdeckt zu werden,« so Harald Mühlbeyer.

Die Filme stammen aus der Zeit von 1933 bis 1945, daher ist der Kontext von Filmproduktion im Dritten Reich und der politischen Funktion des Massenmediums zu berücksichtigen: Sie lassen sich heute als immer noch funktionierende Unterhaltung, aus der filmgeschichtlichen Perspektive oder unter politischen Aspekten sehen und diskutieren.

Die Filmreihe »Filmklassiker entdecken« startet am 3. Dezember und läuft bis Juli 2011 jeweils am ersten Freitag des Monats um 18 Uhr.

Kinotermin im Dezember

Freitag, 03.12. 2010, 18 Uhr

GLÜCKSKINDER

Regie: Paul Martin, DE 1936, 90 min, FSK: ab 12, mit Lilian Harvey, Willy Fritsch, Paul Kemp, Oskar Sima

Lilian Harvey und Willy Fritsch werden kurzerhand und ohne es zu wollen verheiratet. Fortan müssen sie nun das Bett miteinander teilen – getrennt durch ein mit Kakteen bestücktes Brett. Zudem wird er entlassen und ist pleite. Helfen könnte es, eine verschwundene Millionärsnichte wieder zu finden. Und vielleicht hat er sie mit der Harvey ja schon gefunden? Sichtlich orientiert an Frank Capras ES GESCHAH IN EINER NACHT ist GLÜCKSKINDER der gelungene Versuch einer deutschen Screwballkomödie. Mit vielen Gags, großem Witz, spritzigen Dialogen und perfektem Timing knüpft der Film nahtlos an die amerikanischen Genrevorbilder an und zugleich an die heiter-überdrehte Tradition der deutschen Tonfilmoperette aus der Weimarer Zeit – wer kennt nicht den Schlager »Ich wollt’ ich wär ein Huhn«? Paul Martin ist mit dem Traumpaar des deutschen Films Fritsch/Harvey großes Komödienkino gelungen.

Quelle: Presseinformation der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung vom 12. November 2010

Neue Webseite für die »SpaceView«

Die »SpaceView« – eines der beliebtesten deutschen Phantastik-Print-Magazine – hat ihre Webseite erneuert. Die Webseite präsentiert sich nun im neuen Design, das übersichtlicher und aufgeräumter wirkt als die vorherige Darstellungsweise, die seit ihrem Relaunch im Jahre 2006 zwar ständig erweitert wurde, nun aber nicht mehr zeitgemäß wirkte. Darüber hinaus wurde eine Anbindung zu Social Network-Seiten wie Facebook etc. integriert, sodass interessante Nachrichten aus der Welt des Phantastischen jetzt noch einfacher und besser von Usern an diejenigen ihrer Kontakte weitergeleitet werden können, die möglicherweise ein Interesse daran haben. Was es sonst noch Neues gibt? »Die Nutzer können es selbst entdecken!«, so Markus Rohde, Chef-Redakteur der »SpaceView«. Wer dieser Empfehlung folgen möchte, kann die Seite unter www.space-view.de besuchen. Die aktuelle Ausgabe 04/2010 ist darüber hinaus am Kiosk im Handel erhältlich und widmet sich u.a. in einem Schwerpunkt dem Thema »Tron Legacy«.

© Sascha Vennemann

»Unheimliche Geschichten« eingestellt

Mit der am 9. November 2010 erscheinenden Nr. 32 »Vampirbraut« von Jessica E. Winter stellt der Martin Kelter Verlag seine Romanheft-Nachdruckreihe »Unheimliche Geschichten« ein. Die Reihe erschien seit dem 6. April 2010 wöchentlich zum Preis von 1,50 Euro und legte Romane aus Kelters hauseigenen Spuk-Roman-Reihen »Irrlicht« bzw. »Irrlicht Exclusiv« und »Gaslicht« neu auf (z.T. überarbeitet und mit neuen Titeln). »Unheimliche Geschichten« brachte es damit knapp über das Doppelte an Ausgaben wie die inhaltlich ähnlich gestaltete Nachdruck-Reihe »GeisterStunde« aus dem Bastei Verlag, die es als einer der letzten Versuche, Mystik-Nachdruckreihen im Heftromanbereich zu etablieren, im Jahre 2007 gerade einmal auf 15 Ausgaben brachte.

© Sascha Vennemann